OER und Metadaten

Metadaten sorgen dafür, dass freie Bildungsmaterialien such- und auffindbar sind. Metadaten begegnen einem immer wieder im Zusammenhang mit OER.

Wer OER z. B. eher aus pädagogischer Perspektive betrachtet, ist mit diesem Begriff vielleicht nicht vertraut, sollte aber mehr darüber wissen.

Warum sind Metadaten so wichtig?

Toby Hanning von der Glasgow Caledonian University beschreibt das Dilemma so: „Metadaten sind eine der wichtigsten Aspekte von OER und wahrscheinlich auch eine der am meisten unterschätzten. Du kannst in allen Phasen Best-Practice-Standards befolgen – hochwertiges Material produzieren, es im Netz hochladen und mit freien Lizenzen versehen – wenn du es nicht mit guten Metadaten auszeichnest, dann kann dein Material nicht gefunden werden. Wenn es nicht gefunden wird, ist es quasi, als ob es nicht existiert.“

Was sind Metadaten?

Metadaten geben Informationen über die Eigenschaften anderer Daten, sind also Daten über Daten. Sie begegnen uns im Alltag z.B. im Bibliothekskatalog, wo sie genutzt werden, um Bücher, Hörbücher, Filme etc. zu beschreiben. Wichtig dabei ist, dass die Beschreibung auf einem Regelwerk basiert und nicht willkürlich geschieht, also nicht der Urheber eines Buches heute als Autor und morgen als Verfasser bezeichnet wird. Diese sogenannten Metadaten-Standards sorgen für Einheitlichkeit und damit für Wiederauffindbarkeit.

Welche Metadaten gibt es für OER?

Für Bildungsmaterialien haben sich die Metadatenstandards LOM (Learning Object Metadata) und LRMI (Learning Resource Metadata Initiative) etabliert. Sie geben ein bestimmtes Set an Beschreibungselementen vor. Diese umfassen sowohl pädagogische Aspekte wie die Zielgruppe oder der Einsatzweck sowie die Lizenzen, die für freie Bildungsmaterialien besonders wichtig sind. Beispielsweise hat die deutsche OER-Community hat im März 2020 einen Standard herausgegeben, der auf LOM basiert.

Wo sind Metadaten gefragt?

Metadaten sind immer dann fällig, wenn OER veröffentlicht werden. Das bedeutet, wer freie Materialien in Repositorien hochlädt, muss sie mit Metadaten auszeichnen. Bei der Bildungsmaterialspende sind das z.B. die Lizenzen oder auch optional der Titel und eine kurze Beschreibung. Metadaten fallen auch an, wenn Material referenziert wird, z.B. in der OERde-Karte eingetragen oder bei EduTags getaggt wird. Taggen bedeutet, einen Link mit freien Schlagwörtern zu beschreiben, sprich nicht-standardisierte Metadaten zu vergeben, die aber dennoch wertvoll für Auffindbarkeit sind. Formularfelder unterstützen dabei, die Metadaten anzugeben. Es lohnt sich, diese sorgfältig auszufüllen.
Wer freie Materialien auf Webseiten veröffentlicht, sollte sowohl die Website als auch das Material mit Metadaten versehen. Das kann zum einen über Einfügen von Markup in den Quellcode der Website geschehen, was mit Editoren wie von Skohub erstellt werden kann. Zum anderen können Materialien direkt im Hyperlink mit dem Rel-License-Mikroformat als frei lizensiert ausgezeichnet werden.

Weitere Links

Metadaten, Repositorien und Schnittstellen

Die Dokumentation zum OERinfo-Workshop „Offene Bildungsressourcen verteilen und vernetze“n, führt in das Thema Metadaten ein und bündelt weiterführende Links, visuelle Darstellungen und kurze Erläuterungen zum Thema. Wer tiefer in Metadaten einsteigen möchte, findet dort auch eine Übersicht über wichtige Akteure und Gruppen, die am Thema arbeiten und gerne auch weitere Unterstützer*innen willkommen heißen.
https://de.wikiversity.org/wiki/Workshop:_OERInfo

Gemeinsam für OER-Metadaten – Interview mit Adrian Pohl

In diesem Interview erklärt Adrian Pohl, was Metadaten sind und was sie leisten. Zudem stellt er die Arbeit und die Schwerpunkte der deutschen Metadaten-Gruppe vor.
https://open-educational-resources.de/gemeinsam-fuer-oer-metadaten-interview-mit-adrian-pohl/

Einführung in Metadaten und Metadatenformaten

Das offen zugängliche E-Tutorial der Deutschen Nationalbibliothek führt mit kurzen Texten in das Thema ein. Die Übungen stehen leider nicht zur Verfügung. Dennoch bietet der Kurs einen vertieften Einstieg in die Thematik.
https://moodle.dnb.de/

Ich sehe was, was du nicht siehst: Metadaten in Fotos

Dieses How-To erklärt die gängigen Metadatenformate für Fotos und stellt Tools vor, mit denen sich die Metadaten bei Fotos anzeigen, einfügen und löschen lassen. Letzteres bietet sich immer an, wenn Fotos auch in sozialen Medien genutzt werden, da dort Metadaten gesammelt und ausgewertet werden.
https://irights.info/artikel/metadaten-fotos-anbringen-loeschen-bearbeiten/26353

Creative Commons LizenzvertragDieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name der Urheberin soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Sigrid Fahrer, DIPF OERinfo – Informationsstelle OER. Zitat von Toby Hanning unter https:\www.open.edu\openlearncreate\mod\page\view.php?id=129419, Übersetzung S. Fahrer, Quelle abgerufen am 08.05.2020.
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Weitere Linktipps zu OER finden Sie beim Deutschen Bildungsserver











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