Ein systematisches Mapping von Communities in der Bildung

Ein Ziel in der aktuellen Förderphase von OERinfo ist es, neue Akteure und Communities in der Bildung zu identifizieren, die sich bisher nicht oder wenig mit Open Educational Resources (OER) beschäftigt haben. Diese Gruppen sollen durch Workshops, Vernetzungsveranstaltungen und Informations- und Beratungsangebote an das Wissen und die Communities rund um OER herangeführt werden, um damit die Verbreitung von OER in allen Bildungsbereichen insgesamt zu fördern.

Systematisches Mapping OER, Grafik: Angela Karnoll (via Canva.com), nicht unter freier Lizenz

Ein Beitrag von Dr. Johannes Appel

Neue Communities erschließen

Ein Ziel in der aktuellen Förderphase von OERinfo ist es, neue Akteure und Communities in verschiedenen Bildungsbereichen zu identifizieren, die sich bisher noch nicht oder nur wenig mit Open Educational Resources (OER) beschäftigt haben. Diese Gruppen möchten wir im nächsten Schritt durch Workshops, Vernetzungsveranstaltungen und Informations- und Beratungsangebote an das Wissen und die Communities rund um OER heranführen, um damit die Verbreitung von OER in allen Bildungsbereichen insgesamt zu fördern.

Mit dieser Maßnahme richten wir unseren Blick nicht darauf, welche Akteure, Initiativen und Angebote es im Bereich OER bereits gibt – die Abbildung eines solchen Ist-Standes der aktiven OER-Community steht bei der OER World Map im Vordergrund. Bei dem systematischen Mapping geht es darum, die noch unerschlossenen Communities an die OER-Landschaft anzubinden. Da diese aber nicht über Angebote, Projekte, Veröffentlichungen oder Profilschwerpunkte rund um OER explizit sichtbar werden, erfordert dieses Vorgehen eine umfassende Betrachtung von Bildungsinstitutionen und -akteur*innen. Zu diesem Zweck wird das systematische Mapping von potenziellen OER-Communities durchgeführt. Aber was bedeutet das konkret?

Was ist mit „systematischem Mapping“ gemeint?

Systematisches Mapping meint die strukturierte Abbildung des Feldes von Bildungsinstitutionen, -organisationen und -akteur*innen in Deutschland anhand der Art ihrer Verbindung zum Thema OER. Hierfür werden die einzelnen Akteur*innen hinsichtlich einer Reihe relevanter Faktoren betrachtet. Dazu gehören der Einfluss auf die jeweilige Community, das spezifische Interesse an OER sowie mögliche Vorteile durch OER. Außerdem zählen die berufsfeldspezifischen Herausforderungen und schließlich die bereits bestehenden Aktivitäten der Akteur*innen im Bereich OER zu diesen Faktoren. Die Vorgehensweise basiert auf Methoden der Stakeholder-Analyse und des Stakeholder-Mappings. Sie orientiert sich dabei an speziellen Ansätzen, die an die Themenfelder Digitalisierung bzw. OER angepasst sind[1].  Nach der detaillierten Betrachtung der einzelnen Institutionen und Akteur*innen sollen diese im nächsten Schritt zu Clustern zusammengefasst werden, um diese unter Einbindung zentraler Akteur*innen gezielt anzusprechen.

Systematisches Vorgehen auf Basis von Daten

Neben der Strukturierung des Vorgehens nach festen Kriterien besteht die Systematik des Mappings auch in der Nutzung einer fundierten Datengrundlage, die Informationen über die zu betrachtenden Bildungsinstitutionen und -akteur*innen liefert. Diese Datengrundlage soll sich aus verschiedenen Quellen zusammensetzen, auf die OERinfo Zugriff hat oder die es noch zu erschließen gilt, wie etwa Daten des  Deutschen Bildungsservers oder der OER World Map, aber auch Datensätze von Kooperationspartnern oder Daten aus eigenen ergänzenden Recherchen. Bei der Datenstruktur ist die Möglichkeit zur wechselseitigen Datenintegration von Systematic Mapping und OER World Map zu berücksichtigen.

Wie ist der aktuelle Stand? Was ist als Nächstes geplant?

Aktuell befindet sich das Mapping in der Konzeptions- und Vorbereitungsphase. Die nächsten Schritte dieser Phase bestehen in der Zusammenstellung der Datengrundlage und der detaillierten Ausarbeitung der Stakeholder Analyse. Hierzu gehört u. a. die konkrete Ausformulierung der Analysekriterien. Im Anschluss daran soll direkt der Einstieg in die Durchführung des Mappings erfolgen, was voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 geschieht. Über den Fortschritt und die Zwischenergebnisse des Mappings werden wir die Community im Rahmen von Veröffentlichungen und Veranstaltungen auf dem Laufenden halten. Zudem sollen die Zwischenergebnisse fortlaufend in die Informations- und Vernetzungsarbeit von OERinfo einfließen, z. B. durch den Einbezug neuer Communities in bestehende und auf deren Bedarfe angepasste Formate.

Literatur

[1] Wang, S.; Wang, H. (2018). Sustainable open educational re-sources (OER) in higher education: A stakeholder analysis approach. Journal of Teaching and Education, 8(2), 119–128. http://universitypublications.net/jte/0802/pdf/H8V237.pdf; Benjamin, R. I. & Levinson, E. (1993). A framework for managing IT-enabled change. MIT Sloan Management Review, 34(4), 23-33. https://sloanreview.mit.edu/article/a-framework-for-managing-itenabled-change/

 

Creative Commons LizenzvertragDieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Johannes Appel, DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation für OERinfo

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